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Mein Leben nach der Trennung

Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich diesen persönlichen Beitrag schreiben soll. Schon mehrmals habe ich angesetzt und nie konnte ich die richtigen Worte finden. In den letzten Monaten habe ich aber so viele Nachrichten von euch erhalten, in denen ihr mir eure Geschichten erzählt habt und da es unmöglich ist meine Erfahrungen in eine Nachricht zu verpacken, habe ich mich entscheiden diesen Blogpost zu verfassen.

Die Trennung

Vor knapp 5 Monaten hat sich mit der Entscheidung meine Beziehung zu beenden, mein Leben, wie ich es die letzten 5 Jahre kannte, schlagartig geändert. Sagen wir es waren unüberbrückbare Differenzen, die es für mich nicht mehr möglich machten weiterhin in der Beziehung zu bleiben. Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil es das Beste für mich und meine Zukunft war, nicht aber, weil ich es wollte.

Nach der Trennung

Hier begann für mich der schwierigste Teil – wie verhält man sich nach einer Trennung? Eines kann ich vorwegnehmen, die letzten Monate waren auf jeden Fall eine Achterbahnfahrt.

1. Verdrängung

Der erste Monat war easy. Ganz nach dem Motto „Verdrängung is the key“ war alles wie bisher. Mir ging es gut und alles war in Ordnung, da ich offensichtlich noch nicht ganz begriffen hatte, was hier eigentlich geschehen war. Ich glaube aber, dass das nach so langer Zeit ganz normal ist. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und braucht einfach seine Zeit um sich an neue Gegebenheiten zu gewöhnen.

2. Gefühlschaos

Dann begann erst der harte Teil. Als ich langsam realisiert hatte, was eigentlich passiert war, ging das absolute Gefühlschaos los. Ich fühlte mich unwohl, unausgeglichen und wusste absolut nicht, wie ich dieses Empfinden loswerden konnte. Beim Nachdenken an die Gründe warum es schließlich gescheitert ist, entstand extreme Enttäuschung.

Hier habe ich persönlich aber dann beschlossen – so hart es auch war –  mich aktiv mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen und mich eine Weile nur mir zu widmen. Zuerst wollte ich die Vergangenheit hinter mir lassen und mit mir selbst zu 100 % im Reinen sein, bevor ich mich wieder in etwas Neues stürze.

3. Rebound

Eine kurze, aber wahrscheinlich auch ganz „normale“ Phase, auf die ich nicht sehr stolz bin. Für kurze Zeit habe ich mich tatsächlich gefragt, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe und ob der ganze Schmerz es wirklich wert war. Hier musste ich einfach hart bleiben und mir immer wieder selbst sagen (und auch meine Freunde mussten etwas nachhelfen), dass es so einfach das Beste war.

4. Wut

Und obwohl ich immer versuche positiv zu denken und anderen nur das Beste wünsche, war das leider die mit Abstand längste Phase. Natürlich hatte ich meine Gründe die Beziehung zu beenden, die mich schließlich auch sehr wütend machten. Mehr möchte ich dazu aber gar nicht sagen, da ich auf meinem Blog so etwas keinen Raum geben möchte. Damit möchte ich eigentlich auch nur sagen, dass diese Gefühle ganz normal sind, denn sie gehören zum Verarbeitungsprozess.

5. Akzeptanz, Abschluss und Perspektivenerweiterung

Nun sind wir hier – 5 Monate später. Das Schlimmste ist überstanden und mein Leben kreist nicht  mehr nur darum. Ich habe begriffen, dass ich absolut die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich bin endlich wieder glücklich und habe das Gefühl wieder ich selbst zu sein.

Weiters habe ich so viel mehr Zeit als zuvor, die ich jetzt nutzen kann, um das zu machen, was MIR Spaß macht. Ich kann neuen und alten Hobbys nachgehen und mich viel mehr dem Bloggen widmen. Jetzt heißt es SuperCyclen, Boxen, Tanzen, Events, Bloggen und Beauty Treatments. Und wer weiß, vielleicht sogar das ein oder andere Date ;).

Was ich aus der Trennung gelernt habe

Nun aber zum eigentlichen Grund, warum ich diesen Beitrag verfasst habe. Ich glaube, dass man aus jeder negativen Situation auch etwas Positives mitnehmen kann. Das Positive an dieser harten Zeit ist, dass ich einiges gelernt habe. Und das möchte ich mit euch teilen.

Manchmal muss man “egoistisch” sein

So oft habe ich meine eigenen Bedürfnisse hinter die anderer gestellt, nur um es anderen recht zu machen oder einfach nur einen Streit zu vermeiden. Ich habe gelernt, dass man manchmal auch „egoistisch“ sein darf. Eine Beziehung bedeutet zwar Kompromisse einzugehen, aber nicht seine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen.

Show some respect

Ein Punkt, der mir in den letzten Jahren immer wieder zu schaffen gemacht hat, war das Thema Respekt. So viele Menschen haben es verlernt respektvoll mit anderen umzugehen und doch sollte es das Mindeste sein, was man seinem Partner gegenüber aufbringen kann. Egal wie lange man zusammen war, egal was man durchgemacht hat, Respekt muss immer da sein. Seitdem weiß ich, dass für mich respektvoller Umgang das Wichtigste in einer Beziehung ist.

Den eigenen Wert erkennen

„Your value doesn’t decrease by someones invisibilty to see your worth“

Es ist an der Zeit, dass wir unseren eigenen Wert erkennen. Jeder hat es verdient glücklich zu sein und gut behandelt zu werden. Wenn der Partner diesen Wert aber nicht erkennt, sind wir dadurch nicht weniger wert, sondern haben möglicherweise einfach nur den falschen Partner.

Start healing first

Wie bereits kurz angesprochen, habe ich früh beschlossen mich erstmals auf mich zu konzentrieren. Auch wenn es der leichtere Weg gewesen wäre, wollte ich mir nicht gleich das nächste Trostpflaster suchen. Ich glaube einfach, dass es unfair gegenüber dem neuen Partner ist, wenn man seine Altlasten in die neue Beziehung mitbringt. Man sollte sich nicht nur in eine neue Beziehung stürzen, weil man das Alleinsein nicht gewohnt ist.

I found myself

In den letzten Monaten habe ich so viel über mich selbst herausgefunden und  mich neu kennengelernt. Ich habe auch das Gefühl, ich bin in fünf Monaten erwachsener geworden als ich es in den letzten fünf Jahren bin. Schließlich war ich noch sehr jung, als ich mich auf diese Beziehung eingelassen habe. Nun hatte ich die Gelegenheit mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, selbstständiger zu werden und das aller Wichtigste ALLEINE zu sein. Nachdem ich das Elternhaus verlassen habe und frisch nach Wien gezogen bin, habe ich mich natürlich sehr schnell an den Gedanken gewöhnt, stets jemanden an meiner Seite zu haben. Daher war es auch das Schwierigsten nach der Trennung Zeit alleine zu verbringen. Mittlerweile ist das kein Problem mehr. Ich glaube wirklich, dass ich an dieser Erfahrung gewachsen bin.

Being single is not bad

Mittlerweile habe ich tatsächlich die guten Seiten des Singledaseins kennengelernt. Man hat wie schon gesagt mehr Zeit für sich, muss sich vor niemandem rechtfertigen und kann einfach das tun, worauf man gerade Lust hat. Ich habe in dieser Zeit so viele liebe neue Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen, die ich jetzt nicht mehr missen möchte. Man muss keine Kompromisse mehr eingehen und kann sich auf sich und seine eigenen Prioritäten konzentrieren. Natürlich hat auch eine Beziehung seine Vorteile. Müsste ich mich aber nochmals entscheiden zwischen einer Beziehung, in der ich unglücklich bin, oder dem Singledasein, dann würde die Entscheidung wieder gleich ausfallen.

Everything happens for a reason

Ich glaube, dass auch negative Vorkommnisse im Leben einen Grund und einen tieferen Sinn haben können. Einige positive Aspekte habe ich euch ja schon geschildert, aber ich bin gespannt was die Zeit noch bringen wird. Ganz nach dem Motto: Time will show!

Für wen das alles nur ein kleiner Trost ist. Karma erledigt den Rest. Cause you get served what you deserve ;).

Die Moral von der Geschichte ist, auch wenn eine Trennung hart ist, am Ende kann trotzdem etwas Positives und Schönes daraus entstehen. If life gives you lemons ask for tequila and salt!

♡ Eure Vanessa

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